Implantologie

Konventionelle Implantatversorgung

Das Implantat selbst besteht aus reinem Titan. Ein Metall, das sich in der Medizintechnik durch hohe Verträglichkeit und äußerste Stabilität auszeichnet. Bis heute sind keine nachweislichen Allergien auf Titan bekannt. In seiner Form ähnelt der kleine Implantatkörper in der Regel einer Schraube oder einem Zylinder. Er wird anstelle der fehlenden natürlichen Zahnwurzel in den Kieferknochen gesetzt und geht im Laufe der Heilungsphase mit diesem einen festen Verbund ein. So entsteht ein sehr stabiles Fundament, worauf sich einzelne Zahnkronen, mehrgliedrige Brücken oder auch ganze Prothesen sicher verankern lassen. Der Zahnersatz sitzt fest wie die eigenen Zähne und wird im Mund auch genauso empfunden. Die gewohnte Sicherheit beim Essen, Reden und Lachen kehrt zurück. Das erhöht die Lebensqualität und stärkt die Psyche.

Behandlungsablauf

1. Untersuchung und Planung:

Zu Beginn gehört die Erhebung möglicher allgemeinmedizinischer Risiken und eine exakte zahnmedizinische Diagnostik.
Die einzelnen Arbeitsschritte sind:

  • Erhebung der Anamnese (ggf. Rücksprache mit dem Hausarzt)
  • zahnärztliche Untersuchung
  • Röntgenuntersuchung
  • Gebissanalyse
  • Behandlungsplanung
  • Aufklärung des Patienten über Möglichkeiten und Risiken der Implantation.

2. Vorbehandlung:

In den meisten Fällen ist eine Vorbehandlung erforderlich. Hierzu gehören:

  • Kariestherapie und ggf. Wurzelkanalbehandlungen
  • Entfernung nicht erhaltbarer Zähne oder Wurzelspitzenresektion bei apikalen Entzündungsprozessen an den Wurzelspitzen
  • systematische Parodontalbehandlung
  • Anleitung zu sorgfältiger Mundhygiene

3. Implantation:

Der Eingriff wird in der Regel ambulant in Lokalanästhesie durchgeführt.
Zu Beginn wird ein Schleimhaut - Lappen gebildet und die vorgesehene Implantationsstelle mit einem kleinem Rosenbohrer angekörnt.
Anschließend wird das Implantatlager im Knochen mit genormten Spiralbohrern unter sorgfältiger Spülung mit steriler Spüllösung präpariert.
Die Länge der Bohrung kann dabei mit einer Tiefenmesslehre exakt kontrolliert werden. Darauf wird das Schraubengewinde im Knochen mit einem Gewindeschneider vorgeschnitten und das Implantat dann eingedreht.
Zum Schluss wird die Wunde mit Nähten verschlossen.

4. Einheilphase:

Die Implantate können in der Regel nicht sofort belastet werden.
Damit es zu einem festen Verbund zwischen Implantatoberfläche und umgebendem Knochen kommt (sog. Osseontegration), ist in der Regel eine Einheilphase von 3-6 Monaten erforderlich, in der die Implantate noch nicht genutzt werden können.
In dieser Einheilzeit kann jedoch ein provisorischer Zahnersatz getragen werden.
Die Einheilzeit hängt vom Implantationsort und von der Knochenqualität ab.
Sie ist im Unterkiefer mit durchschnittlich 3 Monaten in der Regel kürzer als im Oberkiefer, wo 4-6 Monate benötigt werden.
Im Einzelfall können kürzere oder längere Einheilzeiten festgelegt werden.

5. Freilegen der Implantate

Je nach Implantattyp kann ein kleiner zweiter Eingriff zum Freilegen der Implantate notwendig sein.

  • Subgingival, also unter dem Zahnfleisch verdeckt einheilende Implantate müssen vor der prothetischen Versorgung freigelegt werden. Dazu wird das bedeckende Zahnfleisch in Lokalanästhesie entfernt.
  • Transgigival, also ohne Bedeckung durch das Zahnfleisch einheilende Implantate können dagegen nach der Einheilphase ohne Zweiteingriff versorgt werden.

6. Prothetische Versorgung:

Nach abgeschlossener Einheilphase und ggf. erfolgter Freilegung der Implantate kann die prothetische Versorgung erfolgen.
Dazu wird zunächst eine Abformung zum Herstellen des Zahnersatzes im Labor durchgeführt. Es folgen die üblichen Arbeitsschritte bei Kronen, Brücken oder Prothesen wobei implantatspezifische Aufbauteile verwendet werden.
Alle prothetischen Konstruktionen auf Implantaten werden als Suprakonstruktionen bezeichnet.